Mit dem Weidegras gelangen die kleinen Strongyliden in den Darm des Pferdes. Danach dringen sie in die Darmwand ein und wandern im Anschluss wieder zurück in den Darm. Infiziert sich ein Pferd nur mit einer geringen Anzahl, dann richten die Würmer keinen Schaden an der Darmwand an. Die kleinen Strongyliden sind die am weit verbreitetsten Parasiten. Durch die selektive Entwurmung kann man den Infektionsdruck minimieren und die Würmer stellen so keine größere Gefahr für das Pferd dar.
Mittlerweile findet man in Deutschland so gut wie keine großen Strongyliden mehr. Unterscheiden kann man die großen von den kleinen Strongyliden nur durch eine Larvenanzucht. Wir empfehlen daher, bei der ersten Kotprobenuntersuchung eines importierten Pferdes eine Larvenanzucht mit untersuchen zu lassen!
Durch die Anzahl der Mitteldarmzellen kann man in der Larvenanzucht die kleinen von den großen Strongyliden unterscheiden.
Die Gefahr kommt durch die importierten Pferde. Aus diesem Grund ist es extrem wichtig, Importpferde nicht sofort in eine neue Herde einzugliedern. Importpferde sollten unbedingt separat untergebracht werden und erst nach einer Wurmkur und darauffolgenden Wirksamkeitskontrolle und Tesaabklatsch der neuen Herde zugeführt werden. Große Strongyliden wandern aus dem Darm ab und halten sich sowohl in Blutgefäßen als auch in verschiedenen Bereichen des Bauchraums auf. Sie können sehr gefährlich für die Gesundheit des Pferdes sein.
Durch große Strongyliden kann es zu Schleimhautblutungen kommen. Weiterhin kann es zu Entzündungen der Gefäße führen und Blutgerinnsel, sogenannte Thrombosen, auslösen.
Oxyuren halten sich am Ende des Dickdarms und im Enddarm der Pferde auf. Die weiblichen Oxyuren wandern aus dem Darm und legen dort sogenannte “Eischnüre” ab. Durch Scheuern an der Schweifrübe fallen die Eier zu Boden und entwickeln sich weiter zu Larven. Von dort aus werden sie über die Aufnahme von Futter, welches die Pferde vom Boden aufnehmen, wieder aufgenommen. Die Entwicklung der Larve bis zum adulten Wurm dauert ca. 4 Monate. Durch den Kothaufen werden manchmal die Weibchen mit heraustransportiert und können so keine Eiablage vornehmen. Die Männchen sterben nach der Befruchtung der Weibchen.
Bei starkem Befall von Oxyuren kann es zu Kolik-Erscheinungen kommen.
Oxyuren können sich schnell im Bestand verbreiten, daher sollte bei der Kotuntersuchung zusätzlich ein Tesaabklatsch zur Kontrolle zusammen mit den Kotproben verschickt werden.
Die Übertragung findet auf der Weide statt. Bandwürmer nutzen Moosmilben als Zwischenwirt. Die Pferde nehmen die infizierten Milben während des grasens auf. Die Zeit von der Aufnahme bis zur Ausscheidung der Eier dauert ca. 6 Wochen. Beim Verdauungsprozess werden die Bandwurmlarven im Darm freigesetzt und heften sich an die Darmschleimhaut. Dort entwickeln sie sich zu ausgewachsenen Bandwürmern.
Nach der Ausscheidung sind die sogenannten Proglottiden (Bandwurmglieder) auf dem Kot gut zu erkennen. Die Bandwurmglieder sind weiß und auf dem Kot gut sichtbar.
Zu den Symptomen zählen Durchfall, in seltenen Fällen kann es zum Darmverschluss kommen und Leistungsschwäche.
Lungenwürmer können auftreten, wenn eine gemeinschaftliche Beweidung mit Pferden und Eseln stattfindet. Es kommt aber nur selten zu einer Entwicklung von vermehrungsfähigen Würmern. Um sich zu entwickeln, benötigt der Lungenwurm 3-4 Monate.
Die Larven wandern durch die Darmwand in die Gefäße und gelangen so in die Lunge. In der Lunge entwickeln sie sich weiter bis zum adulten Wurm und legen Eier ab. Durch Husten werden sie nach oben transportiert und wieder abgeschluckt. Durch diesen Vorgang gelangen sie in den Darm und werden ausgeschieden. Nach einer weiteren Entwicklung am Boden kann die infektiöse Larve wieder aufgenommen werden.
Als Symptome können Husten, Atemprobleme und Fressunlust auftreten. Es kann zu Leistungsabfall und Abmagerung kommen.
Die Spulwürmer kommt zum größten Teil bei Jungpferden vor, aber auch bei jedem erwachsenen Pferd kann eine Infektion stattfinden. Dieser Wurm kann große Schäden anrichten.
Die Larve schlüpft im Dünndarm. Nur wenige Stunden später durchbohrt sie die Darmwand und gelangt über die Blutbahn in die Leber. Von dort aus wandert sie mit dem Blutstrom über das Herz in die Alveolen der Lunge. Von dort bis zum Kehlkopf. Dort angelangt, wird die Larve durch Husten abgeschluckt und gelangt über den Magen im Dünndarm. Dort wächst sie zum adulten Wurm heran und produziert Eier. Diese werden nun wieder ausgeschieden. Innerhalb der Eier entwickeln sie sich zum Larvenstadium. Diese können nun von einem neuen Wirt aufgenommen werden.
Die Dauer von der Infektion bis zum Nachweis in der Kotprobe beträgt ca. 2 1/2 - 3 1/2 Monate.
Längere Trockenperioden und kältere Winter mit Minustemperaturen überstehen die Larven ohne Probleme und bleiben über Jahre infektiös.
Als Symptome können bei Fohlen Fieber und Husten auftreten. Bei einer höheren Anzahl von Spulwürmern kann es zum Darmverschluss und schließlich zum Darmriss kommen.
Die Dauer von der Infektion bis zum Nachweis in der Kotprobe beträgt ca. 2 1/2 - 3 1/2 Monate.
Längere Trockenperioden und kältere Winter mit Minustemperaturen überstehen die Larven ohne Probleme und bleiben über Jahre infektiös.
Der Leberegel benötigt einen Zwischenwirt. In diesem Fall handelt es sich um die Zwergschlammschnecke. Diese lebt in Überschwemmungsgebieten, an stillen Gewässern, oder auch an den Rändern von Bächen und Flüssen.
Das Pferd ist allerdings nur ein sogenannter "Fehlwirt". Rinder und Schafe, sowie Rot- und Damwild gehören zu den regulären Wirten des Leberegels.
Bei dem Verdacht auf Leberegel, ist die geeignete Untersuchungsmethode das Sedimentationsverfahren. Allerdings ist zu beachten, das es bei Pferden zu einer unregelmäßigen und geringen Eiausscheidung kommt. Aufgrund dessen sollten im Verdachtsfall wiederholt Kotproben untersucht werden.
Folgende Symptome werden mit einem Leberegelbefall in Verbindung gebracht: Durchfall, Apathie, Anorexie, Abmagerung, Leistungsschwäche. Erhöhte Leberenzyme (GGT, GLDH, SDH) kommen vor, sind aber nicht immer vorhanden.
Dasselfliegen legen gelblich bis orange gefärbte Eier im Flug an den Fellpartien der Pferde ab. Durch Beknabbern dieser Fellpartien werden die Eier in die Maulhöhle des Pferdes transportiert und wandern von dort aus in den Magen.
Dort beißen sich die Larven an der Magenschleimhaut fest. Dadurch entstehen kleinste Mikroläsionen. Bei empfindlichen Pferden können diese Mikroläsionen zu Magenschleimhautentzündungen oder sogar zu Magengeschwüren führen.
Nach Ende des Winters lösen sich die Larven von der Magenschleimhaut und werden mit der Nahrung durch den Darm transportiert und ausgeschieden. Sie nutzen ihren Wirt quasi zum Überwintern.
Die Dauer von der Aufnahme bis zur Ausscheidung der Larve beträgt ca. 8 Monate.
Tipps
Durch diese Maßnahmen wird die Gefahr der Ansteckung durch Parasiten reduziert.